Am Freitagmorgen staunten die Tierpflegerinnen Sabrina Havertz und Kathrin Huber des Lahrer Tierheims nicht schlecht als sie in einem der großen Ausläufe Richtung Flugplatzstrasse sieben neue Gäste entdeckten!

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hat eine unbekannte Person insgesamt zwei Hündinnen und fünf Rüden über den 1,80 m bis 2,00 hohen Zaun geworfen. Wie lange die kleingewachsenen Hunde in der bitteren Kälte aushalten mussten, ist unklar. „Die älteste und kurzgeschorene Hündin lag bereits erschöpft und reglos auf dem verschneiten Boden, so dass wir sie einfach aufheben konnten“ sagte Tierpflegerin Havertz. Die anderen fünf waren jedoch noch recht agil und mussten auf dem über 2.000 qm großen Freilaufgelände erstmal eingefangen werden, da sie zunächst sehr scheu und verängstigt waren. „Die kleinen ShiTzu-Mixe waren natürlich völlig mit der für sie dramatischen Situation der fremden Umgebung, Kälte und ihnen fremden Menschen überfordert. Unsere Pflegerinnen und freiwillige Helfer des Tierheims konnten sie aber mit Decken und Boxen recht schnell und unverletzt einfangen.“ äußerte sich der Vorstand des Tierheims, Martin Spirgatis.

Bei den Tieren handelt es sich vermutlich um die Reste einer Hobbyzucht, die jemand beim Tierheim entsorgt hat, so vermuten die Tierschützer. Die älteste Hündin könnte die Mutter der meisten weiteren eingefangenen Tiere sein. Lediglich ein Rüde scheint mehr von einem Yorkshire-Terrier zu haben. Das Alter der Tiere dürfte zwischen einem Jahr bei den jüngsten bis hin zur Hundemutter mit ca. sechs Jahren festzustellen sein. Keines der Tiere weißt eine Kennzeichnung durch Mikrochip oder Tätowierung  auf. Das Fell der meisten Tiere ist eher ungepflegt. Einige Tiere weisen heftigen Zahnstein auf. Richtig dramatisch war der Zustand der Krallen, die teilweise so lang waren, dass die Tiere nicht problemlos laufen konnten.

„Ein Tier auszusetzen ist kein Kavaliersdelikt sondern nach §3 Ziff. 3 des Tierschutzgesetzes eine Straftat. Und diese kann mit bis zu 25.000 € belegt werden!“ so Martin Spirgatis.

Das Tierheim sucht in diesem Zusammenhang nach Zeugen, die etwas über die Herkunft der Tiere und deren ehemaligem Zuhause aussagen können. Eine entsprechende Anzeige wurde noch am Freitag bei der Polizei in Lahr vom Tierschutzverein gemacht.

Das Tierheim bittet evtl. Interessenten jetzt nicht das Tierheim zu stürmen, sondern den Tieren erstmal die Gelegenheit zu geben die erste Aufregung zu verkraften. Auch müssen die Tierpflegerinnen erstmal die Tiere kennenlernen. Die Tierärzte werden alle sieben gründlich untersuchen und behandeln, bevor an einen Umzug in ein neues Zuhause gedacht werden kann.

„Das wird das Tierheim wieder eine Menge Geld und Arbeit kosten, die sich der vormalige Halter oder Halterinnen skrupellos erspart hat. Wir werden vermutlich niemals nachvollziehen können, wie man solch kleine Wesen bei dieser Witterung einfach über einen Zaun werfen kann.“ so der Vorstand des Tierheims.

Die kleine "Miranda" wurde völlig entkräftet und unterkühlt aufgefunden.

Die vermutliche Mutter der meisten ausgesetzten Hunde

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Categories: Aus dem Tierheim

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