Seit Ende Dezember spukt eine Petition gegen die Stadt Mahlberg durch das Internet. Es dreht sich dabei um die Ansiedlung von 25 – 50 Katzen (die Angaben variieren interessanterweise) an der Autobahnraststätte Mahlberg West. Diese Ansiedlung wurde vom Pächter bis September 2013 geduldet. Dann sollte sie aber wegen angeblicher hygenischer Bedenken verschwinden. Nach Angaben einer Petition auf change.org hat sich eine regionale Tierschutzorganisation bislang um die Tiere gekümmert.

Kurz vor Weihnachten, also rund vier Monate nach der vorgeblichen Räumungsaufforderung, kommt ein dringliches Gesuch dieser Tierschutzorganistation an die Stadt Mahlberg, dass ein “städtisches” Grundstück in der Nähe zur Verfügung gestellt werden soll. Da die Stadt jedoch kein verfügbares Grundstück in der Nähe besitzt, kann dieser Anforderung nicht entsprochen werden.

Was darauf folgt ist eine wahre Flut an Beschimpfungen und Drohungen, die im Zuge der o.g. Petition, über die Gemeinde und insbesondere die Person des Bürgermeisters einbricht. Denn in der ersten Version wird der Bürgermeister dafür verantwortlich dafür gemacht, dass die Hütten geräumt und die Fütterung verboten wurde.

Der Tierschutzverein Lahr wird am 30. Dezember 2013 auf die Petition aufmerksam gemacht und setzt sich umgehend mit der Gemeinde zur Erarbeitung einer passenden Lösung in Verbindung. Auch die Verfasserin der Petition wird von uns kontaktiert und über die von ihr aufgestellten unwahren Darstellungen informiert. Wenige Stunden später werden diese in der Petition korrigiert bzw. relativiert. Leider geistern aber bis zum heutigen Tag verschiedene Kopien der ursprünglichen Version durch das Netz und sorgen weiterhin für ein falsches Bild der tatsächlichen Gegebenheiten.

So ist unserer Einschätzung nach das vorgeschlagene Umsiedeln der Katzen in ein nur wenige hundert Meter entferntes Waldstück keine realistische Lösung, da die Katzen in Sicht- und Laufweite des Rasthofes sicher nicht auf die zahllosen Futterstellen (Mülltonnen u.ä.) einfach verzichten werden. Außerdem sind 25 (oder gar angeblich 50?) Katzen im Wald eine Gefahr für das dortige Niederwild, welches insbesondere den Jägern vor Ort ein Dorn im Auge sein würde. Rein rechtlich wären diese Jäger dann sogar in der bequemen Position die Katzen straffrei schießen zu dürfen. Das kann nicht im Sinne der Tierschützer sein. Doch bevor über solche Möglichkeiten fabuliert werden kann, muss zunächst mal überhaupt eine alternative Lokation gefunden sein. Dies geht aber nur im gesicherten Einverständnis mit den Eigentümern, egal ob privat, Bund, Land oder Gemeinde. Nicht das eine schnelle Lösung dann genauso schnell wieder zurückgezogen wird.

Erste Termine (zusammen mit der Landestierschutzbeauftragten und dem Veterinäramt) sind kurzfristig anberaumt und werden gezielt eine für alle beteiligten Interessengruppen und vor allem die Tiere vertretbare Lösung erarbeiten.

Leider wurde die wertvolle Zeit von September bis Dezember vergeudet. Die nun eingeschalteten Institutionen, wie auch wir, laufen dieser Zeit nun hinterher. Glücklicherweise ist die Witterung in diesem Winter mit zweistelligen Plusgraden bisher nahezu frühlingshaft, so dass wenigstens die Kälte noch keine Gefahr für die Tiere bedeutet. Dies wird sich aber mit Sicherheit in den kommenden Monaten ändern und bis dahin muss eine Lösung gefunden sein. Was die Fütterung angeht, so soll die Kolonie seit September angeblich nicht mehr zusätzlich gefüttert worden sein. Ob dies zutrifft oder nur eine Schutzbehauptung ist, klären wir derzeit.

Sollte sich eine räumliche Lösung vor Ort finden, hat der Tierschutzverein Lahr bereits eine entsprechende (Garten-)Hütte vorrätig, die kurzfristig aufgestellt werden kann. Eine ähnliche Hütte haben wir bereits in einem anderen Fall aufgestellt und ausgerüstet. Noch im Dezember konnten wir insgesamt sechs Katzen (z.B: Nörr, Andi oder Wolke ) unweit der Raststätte einfangen und kastrieren. Diese Tiere haben wir bei uns aufgenommen und suchen nun geeignete Plätze für eine Zukunft abseits der Kolonie.

Bei Fragen oder auch Angeboten zur Unterstützung, stehen wir unter der Mailadresse info@Tierheim-Lahr oder auf Facebook gerne zur Verfügung.

Update: Die Landestierschutzbeauftragte hat eine Pressemitteilung zu dem Thema veröffentlicht -> Zur Pressemitteilung <-

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