Igelfreundlicher Garten


© Herbert Born/DTSchB

Tagsüber verstecken sich Igel im Herbst in Kompost- oder Reisighaufen, einer Böschung oder einer Hecke. Sie verlassen das Versteck nur zwischen Dämmerungsbeginn und Morgengrauen, um auf Nahrungssuche zu gehen.

Lassen Sie daher aufgehäufte Gartenabfälle liegen. Sie sind oft ein ideales Winterquartier für die Tiere. Setzen Sie Gartengeräte nur vorsichtig ein. Vor allem die in den letzten Jahren immer beliebter gewordenen Laubsauger und -bläser können zu einer Gefahr für Igel werden: Kleinere Igel können eingesaugt und getötet werden. Außerdem entfernen die Geräte nicht nur Laub, sondern auch Insekten, Würmer und Weichtiere, die dem Igel als Nahrung dienen.

Greifen Sie deshalb lieber zum Rechen oder zur Harke und lassen Sie Laubhaufen als Unterschlupf für Insekten und Igel liegen. Falls Sie Gartenabfälle doch entsorgen wollen, gehen Sie bitte vorsichtig vor. Schauen Sie erst nach, ob sich ein Igel darin niedergelassen hat. Ein gesunder Igel hat dann die Chance, zu flüchten und kann sich ein neues Quartier suchen.

Fachgerechte Betreuung beim Tierschutzverein

In den ersten Frosttagen wandern viele Igel noch im Freien umher. Oft nehmen Tierfreunde die scheinbar hilflosen Tiere auf. Der Deutsche Tierschutzbund warnt jedoch vor gutgemeinter, aber falsch verstandener Tierliebe.

Sollten Sie in den Herbsttagen einen Igel tagsüber sehen, beobachten Sie ihn zunächst aus sicherer Entfernung. Nicht immer braucht ein solches Tier Hilfe. Nur stark untergewichtige, verletzte oder kranke Igel sind wirklich hilfsbedürftig. Kranke oder verletzte Igel erkennt man beispielsweise daran, dass sie am Tag herumliegen, mager sind und sich apathisch verhalten.

Auch Tiere, die noch bei Dauerfrost oder geschlossener Schneedecke draußen herumlaufen, sind meist krank oder geschwächt. Oft sind es Jungtiere, die zu spät geboren wurden, um sich noch ein ausreichendes Winterfettpolster anzufressen. Igel, die im November noch deutlich unter 600 bis 700 Gramm wiegen, haben ohne Zufütterung kaum eine Überlebenschance.

Bei einem solchen geschwächten Igel gilt: Vorsichtig aufnehmen und zum Tierarzt bringen oder bei einem der Tierheime der Mitgliedsvereine des Deutschen Tierschutzbundes in Obhut geben. Dort gibt es Tipps für die weitere Behandlung und besonders für die Nahrungsauswahl. Denn falsche Ernährung kann das Todesurteil für einen Igel bedeuten. Das sicher gut gemeinte Schälchen warme Milch am Morgen kann dem Igel den Tod bringen.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund