Update zu Lani vom 23.11.24
Lani hat sich wirklich ganz toll entwickelt und viel dazugelernt. Manchmal würde man nicht glauben, wie verschüchtert sie zu Anfang war und sieht nur den energiegeladenen, jungen Hund. Aber manchmal kommt der kleine Angsthase wieder zurück – beispielsweise bei neuen Menschenkontakten. Da geht sie oftmals noch nach hinten, versucht zu flüchten und die Person mit Gebell auf Abstand zu halten. Aber auch dies wird noch werden. Lani braucht einfach Zeit. Wenn man ihr ihr Tempo lässt und sie nicht überfordert, meistert sie vieles von selbst ohne große Schwierigkeiten.
Lani hatte Interessenten und dufte auch ins Probewohnen ziehen. Leider kam sie aus diesem nun nach einer Woche zurück. Lani hat sich nichts zu schulden kommen lassen – daran lag es nicht.
Sie hat dort in dieser kurzen Zeit auch eine immense Entwicklung vollzogen. Alltagsgeräusche wie bspw. der Staubsauger sind keine Problem, ebenso wie Treppen die sie vorher nicht kannte. Auch war sie dort sehr schnell stubenrein und schlief entspannt die Nacht durch. Leider war sie aber für die vorhandene Hündin auf Dauer doch eine Nummer zu wild. Was vorher bei den Spaziergängen und den Tagesbesuchen noch nicht wirklich ein Problem war, war nun beim dauerhaften Aufenthalt für die Besitzer und den Hund dann wohl doch zu viel.
Lani ist noch unerfahren im Umgang mit anderen Hunde, was mit ihrer Herkunft natürlich verständlich ist. Derzeit kennt sie nur “Vollspeed und ab geht die Post”. Sie freut sich übermäßig wenn sie andere Hunde um sich hat, kann die Freude kaum unterdrücken und ist dementsprechend auf dem Gas. Das Feingefühl sich zurück zu nehmen und zu beachten wenn das Gegenüber eine Pause braucht, dies muss sie noch lernen. Und das kann sie auch. Zu Anfang wird sie aber den Mensch an ihrer Seite brauchen, der ihr diese Auszeit vorgibt und ihr Ruhepausen verordnet.
Hündin Lani
Alter: 13.05.2023 geboren
Rasse: Labrador
Besonderheit: ängstliche Hündin, Vermittlung in ein Zuhause mit einem souveränen Artgenossen
All jene, die nun den typischen offenherzigen, anhänglichen und überschwänglichen Labrador erwarten, müssen wir an dieser Stelle leider enttäuschen.
Außer dem Hof, auf dem sie ihr bisheriges Leben verbrachte, hat Lani leider nicht viel kennenlernen dürfen. Ihre Familie war zwar nett zu ihr, hat aber eigentlich nichts mit der hübschen Hündin gemacht und sie dann im Alter von 9 Monaten, mitten in der ersten Läufigkeit, ins Tierheim abgeschoben.
Daher zeigt Lani einige typische Verhaltensweisen, wie man sie von Angsthunden kennt. Allein das Betreten von geschlossenen Räumen stellt sie vor große Herausforderungen. Alltagsgegenstände und die üblichen Haushaltsgeräusche lösen aktuell noch Angst in ihr aus. Stubenrein konnte sie auf Grund dieser Haltung auch noch nicht werden.
Fremde Menschen beobachtet sie zunächst lieber aus sicherer Entfernung, so dass es Zeit und Geduld braucht, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Dabei braucht es viel Feingefühl und auch Kenntnisse über die Körpersprache von Hunden. Grobmotorischer Umgang oder ruckartige Bewegungen verunsichern die hübsche Hundedame noch sehr und führen dazu, dass Lani versucht, den Abstand zwischen sich und dem Menschen zu vergrößern.
Ist der Knoten aber erst einmal geplatzt, kommt dann doch der Labrador aus ihr heraus, der die Nähe zu bekannten Menschen genießen und recht stürmisch sein kann. Lani freut sich sehr über ihr bekannte Menschen, benimmt sich dann recht distanzlos und ungestüm wie ein Welpe, was bei ihrer Kraft und Größe nicht zu unterschätzen ist. Derzeit wechselt sie noch zwischen „ich beobachte aus weiter Ferne“ und „ich benehme mich wie die Axt im Walde“. Sie weiß nichts, von Dingen wie „Grundgehorsam“ und auch „Grundkommandos“ möchte sie erst noch erlernen. Hierbei ist es wichtig, positiv und ohne Druck mit ihr zu arbeiten, damit ihr Vertrauen in sich und gegenüber ihrem Umfeld wachsen kann. Lani ist ein einjähriger Welpe und muss einiges nachholen. Katzen und Kleintiere sollten nicht im neuen Zuhause leben.
An das Laufen an der Leine hat sie sich inzwischen recht gut gewöhnt. Lani geht gerne spazieren, ist aber in vielen Situationen sehr schreckhaft und würde ohne Leine auch davon stürmen.
In Anwesenheit von souveränen Artgenossen fühlt sich Lani deutlich sicherer.
Sie orientiert sich an anderen Hunden so sehr, dass sie ganz nebenbei Verhaltensweisen zeigt, die ohne Hundekumpel ein langes Training voraussetzen würden.